Wir erstellen einen Stop-Motion-Film

Workshop-Bericht und -Ergebnis der Dienstagsgruppe 2013

Von April bis Mai 2013 fanden an der Hainschule Bamberg erneut in jeweils vier anderthalbstündigen Einheiten zwei Workshops mit dem Thema »Stop-Motion-Film« statt. Am Dienstagskurs nahmen acht Kinder teil, darunter ein Mädchen. Der Kurs setze sich zusammen aus einem Erstklässler, sechs Zweitklässlern und einem Viertklässler.

hochFilm








hochDrehbuch

Mit der Dienstagsgruppe kam ein sehr unruhiger Haufen zusammen. Die Geschichte entwickelte sich eher spontan beim Dreh. Schnell stand fest, dass zwei als Indianer verkleidete Kinder Hauptrollen spielen sollten. Auch irgendwas zum Thema Urlaub stand schnell fest, blieb aber ansonsten ein unkonkretes Konzept.

Letztendlich handelt der Stop-Motion-Film davon, wie ein Vater seine zwei Kinder damit überrascht, dass sie Urlaub in einem Ferienhaus machen werden. Während des Urlaubs unternehmen sie eine Klettertour und reiten.

Der vollständige Film umfasst insgesamt 576 Bilder, einschließlich eines Vorspanns mit 19 Bildern und eines Abspanns mit 130 Bildern, wobei manche Bilder vervielfältigt sind, um Szenen zu dehnen, oder Bildabfolgen wiederholt werden, um dem Geschehen mehr Raum zu geben, zudem beginnen die Szenen mit einem Fadein und enden mit einem Fadeout. Der reine Stop-Motion-Teil hat bei einer Abspielrate von 3 Bildern pro Sekunde eine Dauer von 1 Minute und 47 Sekunden (inkl. Fadein und -Out), der vollständige Film hat eine Dauer von 2 Minuten und 39 Sekunden. Über die gesamte Länge läuft als Filmmusik die Komposition »Le retour« von Löhstana David, bei dem ich mich herzlich für die Bereitstellung bedanke.

hochErlebnisse und Beobachtungen während des Workshops

Ich hatte zum ersten Treffen eine Hausfassade samt Gartenzaun vorbereitet, die sogleich die erste Szene bestimmte, wie sich auch sonst die meisten Ideen aus der Nutzung der vorhandenen Materien ergaben. Das schlechte Wetter verbot uns, beim ersten Treffen draußen zu arbeiten.

An allen anderen Tagen hatten wir mehr Glück. Wir wählten als Draußen-Drehort einen großen Stein, der in unserer Geschichte die Berge symbolisiert. Während ein Teil der Gruppe sehr engagiert an der Umsetzung der Szenen arbeitete, blieb der andere Teil eher herumtobender Beobachter: Alle fanden es toll, die Entstehung des Films mitzuverfolgen – wie groß dabei der eigene Anteil war, schien weniger wichtig. Jedoch war die Begeisterung dafür, sich möglichst blutige und gewaltsame Handlungsstränge auszudenken, enorm!

Zwischen den Einheiten bereitete ich die bereits entstandenen Szenen so auf, dass die Kinder sehen konnten, wie ihr Film gedieh, wie die einzelnen Szenen wirkten, was als nächstes zu tun sei und was dem Film noch fehlte. So konnten wir einige filmische Effekte wie das Wiederholen von Bildabfolgen, um eine Szene zu verlängern, gleich in ihrer Wirkung studieren.

Auch das Betrachten der bei einem Treffen entstanden Szene in Anschluss an den Dreh, war sehr hilfreich: Natürlich hatte ich den Kindern gesagt, dass sie zu Beginn einer Szene festlegen müssten, wer in ihr vorkommt (bzw. hinzukommt), nichtsdestotrotz stellen wir beim Betrachten der Bergsteigerszene fest, dass ein Kind in einigen Bildern eine zusätzliche Figur untergebracht hatte, die eigentlich hatte teilnehmen sollen, jedoch in der ersten Reihe von Bildern nicht zu sehen gewesen war. Soetwas verursacht logische Brüche und irritiert den Zuschauer – so auch meine Kinder, die sich über die Inkonsistenz empörten. Aus Erfahrung wird man klug: Nocheinmal passierte ihnen ein solcher Fehler nicht…